Die Entscheidung des DMSB, Tageslizenzen aus dem Slalomsport vollständig zu verbannen, war der Hauptdiskussionspunkt im Vorfeld des 86./87. AvD-PSV-Slaloms auf dem Flughafen Finow. Die neue, flüssige und interessante Strecke konnte nur 16 Starter mit DMSB-Jahreslizenz begrüßen, einige mussten noch wegen technischer oder körperlicher Gebrechen kurzfristig absagen oder die Nennung zurückziehen. Während des ersten Slaloms an diesem sonnigen ersten Mai wehrten sich dann auch noch zwei Opelmotoren gegen den Wettbewerbsstress und die Teilnehmerzahl am 87.AvD-PSV-Rennslalom sank weiter.
 
Einige mehr wären es sicherlich gewesen, wenn ... ja wenn ... Gäbe es für Gelegenheitsstarter oder Spätentschlossene noch die Startmöglichkeit mit Tageslizenz, hätten die Slaloms vielleicht noch eine Handvoll mehr Teilnehmer gehabt, ein Slalom kann mit 16 Teilnehmern nicht kostendeckend sein, auch dann nicht, wenn fast alle Helfer auf ihre Spesen verzichten.
 
Dass der lizenzfreie Clubslalom für die ehemaligen Starter mit Tageslizenz nicht unbedingt eine Alternative ist, mussten sich die Veranstalter mehr als einmal anhören. Streckenlängen von maximal 800 m verlieren sich auf einem Gelände wie auf dem Flughafen Finow und man kann man keinen dem Gelände entsprechenden attraktiven Kurs gestalten. Bliebe zusätzlich die Frage, wie die Versicherungskosten für weitere Veranstaltungen an einem Tag gedeckt werden können, denn selbstverständlich kann man bei DMSB- und Clubsport-Veranstaltungen auf dem gleichen Gelände nicht mit der vollen Starterzahl bei beiden Veranstaltungen gerechnet werden.
 
Für alle unverständlich ist und bleibt die Ungleichbehandlung von Rallye-200- und Slalom-Veranstaltungen durch den DMSB. Bei einer Rallye 200 werden Wertungsprüfungen von weit über 5 km Länge auf manchmal auch gefährlichem Terrain gefahren, es gab und gibt in jedem Jahr Verletzte und manchmal auch Todesopfer - ja, Motorsport ist gefährlich! Nichtsdestotrotz kann bei einer Rallye 200 ein Teilnehmer mit einer einfachen Tageslizenz starten. Slalomveranstalter geben sich Mühe, sichere Kurse aufzubauen, sind mit viel Engagement und Opferbereitschaft für ihren Sport im Einsatz und müssen dann erleben, dass der DMSB diese Arbeit "durch einen Federstrich" gefährdet.
 
Der Bericht über den sportlichen Teil des Tages